Gute Texte sind kein Zufall
Warum sich die Investition in gute Texte lohnt
Liebe Leserinnen und Leser
Gute Texte werden oft unterschätzt. In Grafik und Webdesign wird viel Geld und Zeit investiert. Und dabei bleibt der Text oft auf der Strecke. Schade, denn in der Sprache liegt so viel Ausdruckspotenzial. Doch was macht eigentlich einen guten Text aus?
1. Der Text ist präzise und logisch
Eigentlich ist es ganz einfach: Ein guter Text kommt ohne Umschweife auf den Punkt. Er ist frei von Füllwörtern, sprich Wörtern mit geringer Aussagekraft. Aber halt, gehört hier freilich etwa auch sozusagen sicherlich total dazu? Ihr seht, was ich meine. Füllwörter wie «freilich», «etwa», «auch», «sozusagen», «sicherlich», «total» verschleiern die Aussage. Ein präziser Text kommt ausserdem ohne abstrakte Begriffe aus. Er nennt die Dinge beim Namen.
Ein weiterer Punkt: Informationen, die in komplizierte Verschachtelungen aus einem Haupt- und mehreren Nebensätzen verpackt sind, sind für die Leser/-innen schwierig zu verarbeiten. Die Grundregel lautet daher: Kombiniert maximal einen Haupt- mit einem Nebensatz. Das findet ihr zu eintönig? Klar, es geht auch kürzer – nämlich mit nur einem Hauptsatz. Wie bei so vielen Dingen im Leben gilt auch hier: Die Mischung macht’s. Eine Kombination aus längeren und kürzeren Sätzen macht einen Text lebendig und erfreut (hoffentlich) die Leser/-innen.
Logisch bedeutet, dass jeder anschliessende Satz sinnvoll mit dem vorangehenden verbunden ist. Dies kann beispielsweise mit einer koordinierenden Konjunktion oder einem rückverweisenden Pronomen geschehen. Beispiel: Ich bin heute fröhlich. Denn die Sonne scheint.
2. Der Text ist verständlich (A sagt X, B versteht X)
Und nicht: A sagt X, B versteht Y. Was ich damit meine: Ein Text sollte beim Empfänger so ankommen, wie von der Absenderin beabsichtigt. Ansonsten ergeben sich Missverständnisse. Dies passiert, wenn wir falsche oder ungenaue Wörter verwenden oder uns in unlogischen/übertriebenen Metaphern verlieren. Zur Verständlichkeit gehört für mich auch, dass der Text fehlerfrei ist. Alles andere empfinde ich als Angriff gegenüber der Leserschaft ;).
3. Der Text regt an
Ein guter Text inspiriert, regt zum Nachdenken an, beflügelt und/oder bringt die Leserschaft zum Schmunzeln. Er verwendet sprachliche Bilder, die im Kopf des Lesers korrekt übersetzt werden. Er ist gut strukturiert, besticht durch eine abwechslungsreiche Wortwahl und lässt Floskeln weg. Anregend kann zudem heissen, die Leserin direkt anzusprechen – je nach Kontext mit Sie oder Du.
Zusammengefasst: Ein guter Text ist präzise, logisch, verständlich und anregend. Aus all diesen Punkten folgere ich, dass er angenehm zu lesen ist, was meiner Meinung nach eines der Ziele beim Schreiben ist.
PS: Fragt ihr euch jetzt noch, ob ihr in gute Texte investieren sollt? ;).